Wirken und Meilensteine im Odenwald-Institut
Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch prägte die Arbeit und das Profil des Odenwald-Instituts maßgeblich. Sie leitete das Odenwald-Institut ab Mitte 2009 bis März 2010 alleine, anschließend gemeinsam mit Peter Jakobs. 2022 musste sie sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen. 2024 wurde sie auf der Seminarleitendentagung verabschiedet, da es ihren langjährigen Wegbegleiter*innen ein großes Bedürfnis war, ihr persönlich für das wertschätzende und erfolgreiche Miteinander zu danken. Sie konnte die Verabschiedung online im Livestream verfolgen. Von den Mitarbeitenden konnte sie sich im Oktober 2023 persönlich auf der Tromm verabschieden.
Hier können Sie die Meilensteine und damit ein Stück Historie nachlesen.
Wirken und Meilensteine im Odenwald-Institut
„Bildung – Kooperation – Profil“ Diese drei Worte beschreiben das Wirken von Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch. Eingestiegen ist die promovierte Erziehungswissenschaftlerin und Diplom-Pädagogin 2007 als Bildungsreferentin und stellvertretende Institutsleitung. Ihre Aufgaben damals: Verantwortung für die inhaltliche Ausrichtung, Gestaltung der Programmheftinhalte und Auswahl der Seminarleitenden sowie die Vertretung des Bildungsinstituts der Karl Kübel Stiftung gegenüber der Öffentlichkeit. In ihrer Leitungsposition kamen die Verantwortung für Marketing und Personal sowie Organisationsentwicklungsprozesse hinzu. Ihren hohen Anspruch an Qualität erfüllte sie selbst durch Qualifikationen in Mediation, Coaching, Organisationsentwicklung und dynamischer Entspannung sowie der Teilnahme an Angeboten der Seminarleitenden.
Sigrid Goder-Fahlbusch kannte die Karl Kübel Stiftung und deren Wirken bereits seit 1992, als sie dort als pädagogische Referentin eingestiegen ist. Später hat sie in der Stiftung den familienpädagogischen Bereich, die Familienförderung und das medienpädagogische Programm geleitet und war Mitglied im Vorstand.
Bildung von Anfang an
Peter Jakobs, verantwortlicher kaufmännischer Institutsleiter im Odenwald-Institut und langjähriger Kollege fällt auf die Frage, was er mit seiner Kollegin assoziiere, als erstes ein: Ihre herzliche Art und Weise und ihr Weitblick. „Sie hat großen Wert auf gesellschaftlich relevante Themen gelegt und ganz im Sinne von Karl und Mary Anne Kübel die Familie als Keimzelle der Gesellschaft in ihrer Bedeutung für alle Lebensbereiche gesehen. Demzufolge standen frühkindliche Bildung, die Qualifizierung von Fach- und Leitungskräften wie von Führungskräften in Politik und Wirtschaft genauso im Programm wie das Zusammenwirken in der Paarbeziehung und Kurse für Jugendliche und Familien. 2010 wurden erstmals Multiplikatoren für Kinder- und Familienzentren (KiFaZ) qualifiziert. 2011 starteten die Angebote zur Qualifizierung im Rahmen des BEP – Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen. 2015/16 waren geflüchtete Jugendliche und Flüchtlingsfamilien zu Seminaren eingeladen zu den Themen wertschätzende Kommunikation. 2018 erhielt das Odenwald-Institut die Anerkennung als „Ort des Respekts“.
Kooperationen und Profil
Ihre Offenheit gegenüber Menschen und Themen sowie ihr Anspruch auf Qualität haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Institut sich sehr gut entwickeln und profilieren konnte. Das Arbeiten auf Basis anerkannter Methoden, humanistische Werte sowie Qualifikation und Erfahrung der Seminarleitenden waren für Sigrid Goder-Fahlbusch neben einem guten zwischenmenschlichen Kontakt wesentliche Auswahlkriterien für die Zusammenarbeit, beschreibt Peter Jakobs ihre Arbeitsweise. „Damit konnte sie die Menschen gewinnen und Kooperationen aufbauen.“ Bereits 2010 startete das Programm „Aktion Starke Weggefährten“, in dem ehrenamtliche Hospizmitarbeitende im Auftrag der Dietmar-Hopp-Stiftung mit Bildungsangeboten gefördert wurden. 2012 wurde das Odenwald-Institut mit der Organisation für die Tagung „Hessen im Dialog – Lernen lernen – Kompetenzerwerb bei den Jüngsten“ betraut, zu der die Schwedische Botschaft und das Hessische Sozialministerium eingeladen hatten. 2012 startete zudem eine Vortragsreihe für Paare. Eröffnet wurde diese mit Dr. Hans Jellouschek und Bettina Jellouschek-Otto in Bensheim.
Tagungen mit renommierten Referentinnen und Referenten bekamen einen hohen Stellenwert und 2016 fand das erste Symposion „Paradies im Alltag – die Zukunft der Liebe“ gemeinsam mit der Gesellschaft für Integrative Paartherapie und Paarsynthese (GIPP) e. V. in Darmstadt statt. Es folgten jährlich ein Symposion zu gesellschaftlich relevanten Themen: 2017 „Angst, Scham, Trauma“, 2018 „Mitgestalten“, 2019 „Beziehungskultur, Ego-Kult, Narzissmus“. Dazwischen verantwortete sie die Programme zum 35-jährigen und 40-jährigen Jubiläum des Odenwald-Instituts. Das Symposion 2020 „Im Zentrum der Liebe“ erneut mit GIPP e.V. wurde kurzfristig aufgrund der Corona-Schließung verschoben auf 2022. Geplant hat sie es maßgeblich, konnte jedoch dann nicht teilnehmen.
Ab 2014 wurden Angebote im Programm auch explizit auf die Bedürfnisse von Führungskräften zugeschnitten. Die Angebote dazu finden sich heute unter der Kategorie „Kompetenz“. 2015 wurde das Odenwald-Institut als Anbieter für berufliche Bildung im Förderprogramm Fachkurse des Landes Baden-Württemberg anerkannt.
„Sie konnte viel bewegen und hat sich intensiv mit Zeitgeist, Themen und Menschen auseinandergesetzt. Ich danke Sigrid von ganzem Herzen für die gemeinsame Arbeit im Namen des Instituts und der hier verbundenen Menschen“, sagt Peter Jakobs zum Abschied. „Wir alle wünschen, Dir, Sigrid, noch viele schöne Tage mit Deiner Familie und Deinen Freunden.“
Mit herzlichen Grüßen aus dem Odenwald-Institut