Die (psycho-)soziale und pädagogische Arbeit ist meist intensiv, manchmal existentiell anstrengend und zuweilen tief befriedigend. Die Lebensgeschichten und Notlagen unserer Adressat*innen berühren uns - wann droht Mitgefühlserschöpfung, wann Sekundärtraumatisierung? Wie entsteht aus Idealismus gepaart mit ungünstigen strukturellen Bedingungen eine Dynamik, die sukzessive die eigenen emotionalen und physischen Ressourcen verschleißen kann?
Es bleibt in der Praxis oft ein hehres Ziel, im Arbeitsalltag "gut für sich zu sorgen". Wer kennt nicht das Phänomen des "man sollte"... sich mehr bewegen, Zeit nehmen, gesünder essen etc.? Was befindet sich zwischen dem "sollte" und dem tatsächlichen Tun?
Dieser Workshop hat nicht zum Ziel, die "Soll/Kann-Liste" zu verlängern, sondern nimmt die Kluft zwischen Soll- und Ist-Zustand ernst und schaut sowohl nach ihren Ursachen, als auch nach praxisnahen Möglichkeiten, sie zu überwinden.
Das Seminar bietet Input sowie Raum zur Selbsterfahrung und direkten Selbstfürsorge. Es startet mit einer persönlichen Klärung und Bestandsaufnahme: Ressourcen und Belastungsfaktoren im Arbeitsalltag und in der persönlichen Lebenssituation können erkundet, potenzielle Veränderungsbedarfe und -möglichkeiten erkannt werden.
Schwerpunkt des Seminars ist eine "Selbstfürsorge-Choreographie" für den (Arbeits-)Alltag. Entlang des Tagesverlaufs gibt es zahlreiche Stellschrauben der Selbstfürsorge, um an Kraftquellen anzuknüpfen, sich vor Belastungen zu schützen, Abstand zu gewinnen oder wieder aufzutanken.
Es werden einfache und wirksame Techniken und Strategien vorgestellt und ausprobiert, unter denen jede*r etwas für sich selbst Wirksames finden kann.
Mittwoch, 09.10.2024, 10:30 Uhr – Freitag, 11.10.2024, 13:00 Uhr
Odenwald-Institut, Tromm 25, 69483 Wald-Michelbach