Methoden aus Coaching und Therapie mit der lebendigen Natur als Co-Trainer verbinden
Die Fragen beantwortet Michaela Dalchow.
Was macht die Weiterbildung Mentaltrainer*in im Naturraum besonders?
Es ist die Verbindung anerkannter mentaler Trainings-Methoden aus dem Sport-Mentaltraining, der neuro-linguistischen Programmierung und der Achtsamkeit mit der Natur als wertvoller Inspirations- und Kraftquelle. Dieses Format ist neu und durch den Wirkungsraum Natur weitaus effektiver und nachhaltiger als klassische Konzepte in Räumen.
Dabei geht es nicht nur darum, Techniken in die Natur zu transferieren (Natur = Arbeitsraum), sondern deren Anwendungen neu zu interpretieren und in der Natur umzusetzen. Dies fordert Trainer*innen und Coach*innen anders heraus, da sich der „sichere und starre“ Seminarraum verwandelt. Er wird zur lebendigen Co-Trainerin mit Überraschungspotential. Spontaneität, Flexibilität und Improvisation sind dann gefragt. Damit eröffnen sich auch unzählige Möglichkeiten für die Entwicklung eigener Praktiken der Trainer*innen.
Neben der wichtigen Selbsterfahrung (vieles wird selbst erlebt, bevor es weitergegeben wird) bietet die Weiterbildung eine ausgewählte Sammlung an Methoden, um mit Menschen an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Hierbei unterstützt die Natur Trainer*in oder Coach*in enorm, denn die Klienten können sich in der Natur besser öffnen und tiefe Erfahrungen machen, die sie in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen.
Für wen ist die zertifizierte Weiterbildung besonders empfehlenswert und was ist das Ziel?
Sie richtet sich an Personen, die bereits Erfahrung in der Begleitung und Arbeit mit Menschen haben, wie Therapeut*innen, Coach*innen, Beratende, Trainer*innen, Führungskräfte und Lehrende, die ihr Methoden-Spektrum erweitern und den Naturraum als neues Setting kennenlernen und einsetzen möchten. Diese wollen die Natur als Wirkungsraum und wichtige Ressource für die mentale Gesundheit und die persönliche Entwicklung ihrer Klient*innen, Patient*innen Mitarbeitenden ... einsetzen.
Für das Arbeiten in und mit der Natur suchen sie Anregungen und Hinweise, um sich sicher und souverän in diesem Kontext bewegen zu können, sowohl mit Gruppen als auch im 1:1-Setting.
Ziele sind das Erlernen von Techniken und Methoden und deren Anwendung in der Natur, um eigene Coaching- und Trainingsformate erfolgreich zu entwickeln und durchzuführen sowie das Ergänzen eigener Formate und Therapien um den Arbeitsraum Natur und seine vielfältigen Möglichkeiten.
Mit dem erfolgreichen Abschluss (inkl. Praxisprobe und Facharbeit) haben sie wirkungsvolle Methoden kennengelernt und selbst ausprobiert; sie können mit diesem erweiterten Setting mit Menschen an vorhandenen Blockaden arbeiten. Dabei geht es um die natürliche Weiterentwicklung von Menschen. Dies können bereits das Stärken der Konzentrationsfähigkeit, besseres Kennenlernen des eigenen Körpers, zuversichtlicheres Erleben, Klarheit im Denken, das Strukturieren oder eine motivierende Zielformulierung sein.
Was ist der ganz besondere Mehrwert im Prozess der Weiterbildung?
Ich habe diese Weiterbildung seit 2021 inzwischen zehnmal durchgeführt und unglaublich viel mit meinen Teilnehmenden erlebt. Es sind Tränen des Glücks oder der Trauer geflossen, es gab positive und negative persönliche Erkenntnisse und auch manch klare Zukunftsvision.
Immer wieder wurde mir gespiegelt, wie unglaublich wertvoll das Arbeiten in der Natur ist und was sie in kurzer Zeit bewirkt hat. Für mich war jede Ausbildung neu und besonders. Die Vielfalt der Teilnehmenden, ihre Hintergründe und ihre Persönlichkeiten waren jedes Mal bereichernd und haben die Wochen zu etwas Einzigartigem gemacht.
Ich war oft begeistert von den vereinzelt tiefen Verbindungen meiner Teilnehmenden zur Natur und der Unerschrockenheit, bei Wind und Wetter draußen zu sein. Doch manches Mal war es auch für mich eine Herausforderung, wie beispielsweise eine dreistündige Session bei Schnee und Kälte in den Weinbergen. Doch genau dieses Verlassen der Komfortzone und das Agieren unter schwierigen Bedingungen spiegeln die Herausforderungen des Lebens wider. Die Natur zeigt uns die Realität und macht uns aufmerksam.
Zu sehen, wie die Gruppen im Laufe der Weiterbildungen zusammenwuchsen und wie groß das Bestreben war, die Praxisproben zu einem positiven Erlebnis für alle zu werden zu lassen, war fantastisch.
Eine meiner Teilnehmerinnen schrieb mir später: „Die wunderbaren Tage mit dir prägen mich nachhaltig. Sie waren wie eine Initialzündung.“
Um was geht es bei der Weiterbildung?
Grundsätzlich erfahren die Teilnehmer mit einer gewissen Leichtigkeit, der evolutionsbedingten, vertrauten Verbindung zur Natur wieder Aufmerksamkeit und Raum zu geben, um von ihrer positiven Wirkung zu profitieren.
Es geht darum zu lernen, wie Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet werden können, welche Hilfsmittel es für sie gibt, so dass sie ihr Leben selbstständig dauerhaft gut für sich gestalten können. Das kann beispielsweise das Lösen von Blockaden und das Unterstützen bei Krisen sein, das Stärken von Kompetenzen oder das Erschließen der Natur als wichtiger Ressource.
Dabei werden ausgewählte Methoden aus dem Sportmentaltraining, dem NLP, der hypnosystemischen Kommunikation nach Milton Erickson und den Modulen der Achtsamkeit nach Jon Kabat-Zinn genutzt. Aus diesem Mix können eigene, zielgruppenorientierte Formate kreiert werden. Der Einsatz des mentalen Trainings ist vielseitig.
Einige Wirkungsfelder des Mentaltrainers / der Mentaltrainerin im Naturraum werden in der Downloaddatei (pdf) als Grafik groß dargestellt.
Wie können Interessierte einen Eindruck von dieser Methode bekommen?
Interessierte können bei den Methodentagen im Oktober die Ausbildung zum Mentaltrainer/ zur Mentaltrainerin in einem Kurzworkshop kennenlernen und einiges ausprobieren: Alles eine Frage der Methode.
Teilnehmerstimmen und Referenzen können Sie einsehen unter michaela-dalchow.de/referenzen/
Michaela Dalchow, Juni 2024
michaela-dalchow.de
