Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Begegnung, in jeder Arbeit mit Menschen akut werden kann, etwa wenn Klient*innen sich für ihre Probleme, ihre soziale Lage, ihre Unzulänglichkeiten oder ihre Hilfsbedürftigkeit schämen.
Unerkannte Schamgefühle können z. B. zu Depression, Rückzug oder Sucht führen - oder in Zynismus, Trotz oder Gewalt umschlagen. Daher ist es für alle, die mit Menschen arbeiten, wichtig, Scham zu erkennen und konstruktiv mit ihr umgehen zu können. Denn sie ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Aufgaben: Scham ist, nach Leon Wurmser, die "Hüterin der menschlichen Würde".
In der Fortbildung werden (aus der Sicht der Psychologie, Sozialpsychologie und Gehirnforschung) die grundlegenden Informationen über Scham vermittelt:
Die Teilnehmenden verstehen die Psychodynamik von Schamgefühlen und deren grundlegende Bedeutung für das menschliche Miteinander. Sie lernen, Schamgefühle (die häufig hinter anderen Verhaltensweisen "maskiert" werden) zu erkennen und konstruktiv mit diesen umzugehen.
Alle, die mit Menschen arbeiten: Lehrkräfte, Führungskräfte, Mitarbeitende von Behörden, Strafvollzug und Polizei, Hospiz-Mitarbeitende, Organisationsentwickelnde, Sozialarbeiter*innen, Richter*innen, Supervisor*innen, Seelsorger*innen, Psychotherapeut*innen, Mediator*innen und andere helfende, medizinische, pflegende, heilende, beratende und pädagogische Berufe.
Montag, 17.11.2025, 14:00 Uhr – Mittwoch, 19.11.2025, 15:00 Uhr
Odenwald-Institut, Tromm 25, 69483 Wald-Michelbach