Melanie Gehring-Weigele
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m.gehring-weigele(at)odenwaldinstitut.de
Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Begegnung, in jeder Arbeit mit Menschen akut werden kann, etwa wenn Klient*innen sich für ihre Probleme, ihre soziale Lage, ihre Unzulänglichkeiten oder ihre Hilfsbedürftigkeit schämen. Beispielsweise in der
Weil Schamgefühle so schwer erträglich sind, werden sie häufig abgewehrt: etwa, indem Hilfsangebote brüsk abgelehnt werden; durch Trotz, Wut oder Depression.
Verletzbare Bereiche eines anderen Menschen zu berühren, ist auch eine persönliche Herausforderung, weil die eigene Scham-Geschichte dabei geweckt werden kann. Umso mehr dann, wenn die Anerkennung für diese Arbeit (z. B. aufgrund der beruflichen Strukturen) ausbleibt.
Daher ist es für alle, die mit Menschen arbeiten, wichtig, Scham zu erkennen, zu verstehen und konstruktiv mit ihr umgehen zu können. Denn obwohl Scham schmerzhaft ist, hat sie auch positive Aufgaben: Sie ist, so Leon Wurmser, „die Hüterin der menschlichen Würde“. Dies wird im Seminar erarbeitet.
Alle, die mit Menschen arbeiten: Lehrkräfte, Führungskräfte, Mitarbeitende von Behörden, Strafvollzug und Polizei, Hospiz-Mitarbeitende, Organisationsentwickelnde, Sozialarbeiter*innen, Richter*innen, Supervisor*innen, Seelsorger*innen, Psychotherapeut*innen, Mediator*innen und andere helfende, medizinische, pflegende, heilende, beratende und pädagogische Berufe.