Bindung und Trauma
Co-Regulation und Selbst-Regulation durch korrigierende Beziehungserfahrungen
Seminarnummer: 1139
Förderprogramm Fachkurse Baden-Württemberg
Für dieses Seminar können Teilnehmende mit Wohn- oder Arbeitsort in Baden-Württemberg eine Förderung bis zu 70% der Seminargebühr erhalten ... weitere Infos.
Positive Bindungen geben Kindern ein Gefühl der inneren Sicherheit. Sichere Bindungen ermöglichen die Stressregulation und damit auch Steuerungsprozesse wie die Aufmerksamkeitssteuerung, die Impulskontrolle, die Frustrationstoleranz oder auch die Fähigkeit, vorrausschauend zu denken und zu handeln.
Kinder und Jugendliche mit hochunsicheren Bindungserfahrungen dagegen entwickeln auf der körperlichen, der seelischen und der sozialen Ebene vielfältige Entwicklungsstörungen. In ihrer Beziehungsgestaltung wirken sie abweisend oder ambivalent, unflexibel oder unabsehbar wechselhaft, erstarrt oder auch hochgradig emotional außer sich. Bezugspersonen von bindungstraumatiserten Kinder und Jugendlichen sehen sich der Herausforderung gegenübergestellt, stabile, haltgebende und einschätzbare Beziehungsangebote anzubieten sowie durch eine Co-Regulation eine Entwicklung der Selbstregulation anzuregen. Bindungsorientierte pädagogische Arbeit unterstützt Mädchen und Jungen dabei zu erfahren, dass sie nicht alleine sind, dass sie die Fähigkeit in sich tragen, Verbindungen einzugehen.
Inhalte
- Grundlagen der Psychotraumatologie und der Bindungstheorie sowie Grundhaltungen bindungsorientierter Arbeit
- Das Empfinden von Sicherheit als physiologischer Zustand – die polyvagale Theorie und ihre Bedeutung für pädagogische, beraterische, therapeutische Arbeit
- Entängstigung und Entschämung als Voraussetzung für einen gelingenden Beziehungsaufbau
- Förderung von Selbstregulation (durch Co-Regulation)
- Umgang mit verborgenen Bindungsbedürfnissen und Symptomen hochunsicherer Bindung
- Arbeit mit bindungsvermeidender oder bindungsverstrickter Kommunikation
- Selbstanbindung, Selbstreflektion und Selbstregulierung der pädagogischen Fachkräfte
Methoden
Impulsreferate, Kleingruppen, bindungsorientierte Ballspiele (zum Verstehen von Bindungsdynamiken), Fallarbeit, Erfahrungsaustausch – Nutzen der Ressourcen der Teilnehmer/-innen, Übungen zur Selbstberuhigung und Stabilisierung
Zielgruppe
Fachkräfte in sozialpädagogischen oder psychosozialen Arbeitsfeldern, die mit (bindungs-)traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Hinweis
Informationen
Veranstaltungsort:
Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung
Tromm 25, 69483 Wald-Michelbach
Deutschland
Hessen
Seminargebühr:
- 360,00 € pro Person
Leistungen:
- zzgl. Ü/V: € 168,50 (EZ), € 136,50 (DZ)
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Termine
Bindung und Trauma