Beitrag von Donata Oerke und Niko Bittner
Was macht Eure Weiterbildung im Konflikt-Coaching besonders?
Die Weiterbildung in Konflikt-Coaching hat sich über viele Jahre bewährt. Ihr liegt die Haltung zu Grunde, dass Aggression als positiv gesehen werden und ihr lebensfördernder Anteil gewinnbringend für die Regulierung von Konflikten genutzt werden kann.
Dabei ist die Weiterbildung eine ausgewogene Mischung von tiefer Persönlichkeitsentwicklung und professionellem Know-how. Denn: Aggression geht uns unter die Haut und an die Nieren. Aggression hat einen negativen Ruf. Dabei würde kein Kind geboren werden ohne Aggression. Im Kern ist sie reine Lebensenergie. Sie ist ein menschliches Grundgefühl und die meisten Menschen haben damit Schwierigkeiten. Entweder haben sie ein Zuviel davon und setzen sie zu unkontrolliert ein oder sie haben zu wenig davon und können nicht gut für sich einstehen. Indem wir uns der Aggression zuwenden, sie kennenlernen und erforschen, lernen wir, der Chef / die Chefin unserer eigenen Aggression zu sein. Wir nutzen sie und lenken sie aktiv. Dadurch verfügen wir über mehr Energie, fühlen uns lebendiger und gestalten aktiv unser Leben – ein Gewinn auf der persönlichen Ebene.
Für wen ist die Konflikt-Coaching-Weiterbildung besonders empfehlenswert und was ist das Ziel?
Die Weiterbildung lohnt sich für alle Berufsgruppen und auch für den privaten Bereich, im Prinzip für alle Menschen, die mit Aggression oder Konflikten zu tun haben. Deshalb ist es ein Thema für jedermann/frau. Einen besonderen Mehrwert haben alle Menschen, die beruflich mit Menschen zu tun haben oder die sich auf einen längeren persönlichen Wachstumsprozess im Themenbereich Aggression und Konflikt einlassen wollen. Sie eignet sich ebenso für bereits ausgebildete Coaches, um ihr Profil hinsichtlich des Managements von Konflikten zu schärfen.
Was ist der ganz besondere Mehrwert im Prozess der Weiterbildung?
Der Mehrwert für Teilnehmende ist: Du verlierst die Angst vor vehementen Gefühlen und lernst, andere in vehementen Gefühlen zu begleiten. Du gewinnst einen Handwerkskoffer mit Konfliktlösungsformeln, Moderationstechniken, Entladungsspielen/wilden Spielen. Das macht dich zu einem glaubwürdigen Begleiter/ einer glaubwürdigen Begleiterin und du kannst deinen Klienten Sicherheit vermitteln.
Hier ein wunderbares Beispiel, was die wiedergewonnene „Tiger-Energie“ bewirken kann:
Eine Teilnehmerin der Weiterbildung hatte eine Hundephobie. Selbst bei kleinen Hunden, die ihr angeleint auf dem Gehweg entgegenkamen, wechselte sie die Straßenseite. Am Ende der ersten Weiterbildungswoche ging sie in einem typischen Dorf im Odenwald spazieren. An einem Gehöft stand das Hoftor offen. Als sie daran vorbeiging, schoss kläffend der Hofhund auf die Straße. Ohne nachzudenken drehte sie sich zu dem Hund um und beschimpfte ihn: „Du dummer Hund, du hast mich erschreckt, verschwinde hier!“ Das war echte „Tiger-Energie“! Durch diese entschiedene
Ansprache zog sich der Hund sofort zurück. Erst ein paar Schritte weiter fiel ihr ein, dass sie ja eigentlich Hundephobikerin ist und ganz vergessen hatte, Angst zu haben. Das ist ein Beispiel für eine gute Wirkung der positiven Aggression.
Um was geht es im Konflikt-Coaching
Die Weiterbildung beinhaltet beides: Wissen aus Erkenntnissen sowie praktische Methoden-Erfahrung: Inhaltlich umfasst sie ein reichhaltiges Wissen über alle Wege, die Aggression nehmen kann: direkte Aggression, schützende Gewalt, selbstverletzendes Verhalten bis hin zu indirekter Aggression.
Den Methodischen (praktischen) Pol liefert ein Bündel von Konfliktlösungsformeln und Moderationstechniken angereichert mit Aggressionsspielen, die sich im Alltag bewährt haben.
Wie können Interessierte einen Eindruck von dieser Methode bekommen?
Mai 2024,
Donata Oerke, Niko Bittner